TRANSPLANTATIONS TAGEBUCH

TRANSPLANTATIONS TAGEBUCH

...Gedanken, Gefühle u. Ängste vor einer Nieren Transplantation u. dem Leben danach!

Die Transplantation war vor...

Freitag, 28. November 2008

Highway to Hell oder so!

Nach meiner zweiten OP bei der die Kanüle entfernt wurde mußte ich wieder regelmäßig zur Day Clinic. Ich durfte noch nicht mit dem Zug fahren u. wurde mit dem Krankentransport abgeholt.

Auf dem Rückweg habe ich ein Taxi (black cab) bekommen, weil sie keinen Krankentransport zur Verfügung hatten. Im Taxi saß auch auch ein Dialysepatient. Er saß im Rollstuhl, hatte nur ein Bein, Diabetes u. Nierenversagen, außerdem konnte er durch sein angeschlagenes Herz auch keine Transplantation mehr bekommen. Er tat mir u. dem Taxifahrer leid. Der Taxifahrer fragte mich ob der Mann im Taxi bei geöffneten Fenster rauchen dürfte. Da ich die Diabetes Diät (in der Schwangerschaft hatte ich Diabetes) u. die Dialyse Diät kannte, sagte ich:

"Okay, why not!"

Der arme Mann hat ja sonst keine Freuden, darf nicht alles essen u. ist viel kränker als ich es je gewesen bin. Er war so ungefähr 50 Jahre alt u. ich habe mit ihm auf dem Rückweg geplaudert. Der Rauch machte mir bis dahin nicht so viel aus, weil das Fenster geöffnet war.

Wir mußten den Mann in unserer Stadt in einem Altenheim absetzen. Leider wußte er nicht den richtigen Namen des Altenheims. Ich konnte den Fahrer nach Asda lotzen, aber von da an wußte ich auch nicht wohin.

Wir mußten über Speed Bumps fahren als wir das Heim gesucht haben. Der Mann hat eine nach der anderen geraucht u. durch das geöffnete Fenster strömte jetzt auch kalte Luft hinein. Es war ja noch April. Ich habe gefroren, meine Nase lief unaufhörlich u. meine Narben schmerzten jedes Mal wenn wir über die Speed Bumps gehoppelt sind.

Am Ende hat uns ein Passant den richtigen Weg gewiesen. Wir haben ihn am Heim abgesetzt u. der Taxifahrer hat mich nachhause gefahren.

Zuhause angekommen habe ich sofort meine verrauchte Kleidung abgelegt u. bin ins Bett gegangen um mich auszuruhen. Leider lief meine Nase immer noch u. die Narben schmerzten als ich mich hingelegte. Schlaf war undenkbar!! Ehemann hat mir eine Tasse Kaffee ans Bett gebracht - bless him! :)

Ich denke jetzt noch oft an den Mann u. was er jetzt wohl macht. Er tat mir wahnsinnig leid. Er hatte sehr viel Humor, wir haben geplaudert u. gelacht den ganzen Weg über!!